Wie viel die 4 Auserwählten in der Nacht vorher geschlafen haben, ist noch ein Geheimnis. Aber aus sicheren Quellen war zu hören, dass der eine oder andere schon extrem früh aufgewacht ist. Aufgeregtheit, Nervosität, Muffensausen, wer weiß das schon. Klar war: die vier 89ers Maxi Hainzl, Basti Seiffert, Emre Seppelt und Alex Lauber waren für das alljährlich ausgetragene All-Star-Game nominiert. Nachdem offiziell war, dass alle vier in Gröbenzell antreten dürfen, war die Nervosität nicht mehr einzubremsen. Da konnte auch Coach Harry mit beruhigenden Worten erst mal nichts ausrichten.
Vor Ort wurde die Nervosität dann letztendlich beherrscht und die Jungs trafen mit ihren Teamkameraden aus Gröbenzell und Füssen zusammen. Ob es Zufall war oder nicht, dass Coach Harry, ebenfalls als Coach für ein All-Star-Team nominiert, gerade das Team der 89ers und der Bandits coachen durfte, bleibt ein Gehimnis der Organisatoren.
Nach kurzem Beschnuppern der einzelnen Spieler untereinander und einem gemeinsamen Aufwärmen, ging es auch schon los. In kürzester Zeit versuchte man die bestmögliche Aufstellung zu kreieren.
Und schon zu Beginn des ersten Spieles konnte der Coach erkennen, dass er eine schlagkräftige Truppe beieinander hatte. Sicheres Batting und souveräne Verteidigung sorgten für einen starken Start. Aber All-Star wäre nicht All-Star, wenn nicht in allen Teams gute Leute zu finden wären. Und das konnte man im Laufe des Spieles deutlic
h erkennen. Die Gegner, vor allem aus Regensburg, Freising und München ließen ebenfalls nichts anbrennen. Und es entstand eines der attraktivsten Tossballspiele der letzten 2 Jahre. Ein ständiger Schlagabtausch ließ lange nicht absehen, wer die Nase vorne hatte.
Und dann hatte Coach Harry ein Deja-Vu – das sogenannte „Rosenheimer Inning“ war zurück!!! Schon seit längerer Zeit hatte der Coach nichts mehr damit zu tun. War es doch ein Phänomen seiner einstigen aktiven Zeit als Herrenspieler. Bis heute weiß keiner eine Erklärung dafür. Aber aus nicht definierbaren Gründen klappt plötzlich nichts mehr – 5 Minuten lang. In dieser Zeit verliert man Punkt für Punkt und findet, trotz aller Anstrengungen, nicht mehr aus diesem Loch heraus. Und das Schicksal nahm seinen Lauf. Das Spiel ging 12:15 verloren.
Direkt im Anschluß wartete die noch ausgeruhte Mannschaft aus Landsberg, Grünwald und Gauting auf die 89ers und ihre Kollegen. Auch hier war anfangs nicht wirklich zu erkennen, wer Herr im Hause ist. Um der Sache nicht noch mehr Salz in offene Wunden zu streuen, wird über den weiteren Verlauf der Mantel des Schweigens gelegt. Nur soviel: auch hier roch es nach einem „Rosenheimer Inning“ und es konnten nicht wirklich ausreichend Punkte für einen Sieg eingefahren werden.
Aber alles in allem war der Tag eine tolle Sache und alle mitgefahrenen Fans waren so euphorisch, dass sie beschlossen, auf die Schlußzeremonie zu warten. Dieser Entschluß wurde allerdings von so manchem bitter bereut. Das letzte Spiel des Tages war ein äußert spannendes Live-Pitching-Spiel, was sich extrem lange ziehen sollte. Und die Temperaturen sind immer weiter gefallen. Aber man hielt tapfer durch und die Kids verkürzten sich die Zeit im Batting Cage.
Am Ende bedankte sich dann der Organisator bei allen Anwesenden für die Teilnahme und jeder bekam noch ein seltenes blaues Relikt Gröbenzeller Badekultur mit Erinnerungsfaktor aus weißer Stickerei. Man konnte in so manch erwachsenem Auge lesen: so viel frieren für nen Fetzen Stoff…
Aber Hauptsache den Kids hat es Spass gemacht und sie hatten eine wertvolle Erfahrung mehr in ihrem noch jungen Baseballleben. Wer weiß, wem diese Ehre nächstes Jahr zufallen wird…